Sudetenland 1/2017

Dem 300. Geburtstag von Kaiserin Maria Theresia ist die Sudetenland-Ausgabe 1/2017 gewidmet. Die „Landesmutter“ und ihre Stilisierung beschreibt Alexandra Dunkel, Jozo Džambo hat sich unterdessen die Einweihung des Maria-Theresia-Denkmals in Wien 1888 im Spiegel zeitgenössischer Karikaturen angesehen, bei der zugleich Großbaustellen – „ein Flughafen oder eine Philharmonie“ oder eben das Kunsthistorische und das Naturwissenschaftliche Museum – im Mittelpunkt stehen.

Der zweite Heftschwerpunkt liegt auf dem tschechischen Nationalmythos Libussa. Hier ist zum einen der Beitrag von Sibylle Höhne hervorzuheben, die sich Clemens Brentanos Bearbeitung des Stoffs vorgenommen hat (Die Gründung Prags, 1814), zum anderen Franziska Mayers Beitrag zu Bedřich Smetanas Oper Libuše (Uraufführung 1881).

Außerdem hat Anna Knechtel Gustav Leutelts Buch vom Walde (1928) wiedergelesen, und Franz Adam hat sich angehört, wie Christian Brückner Stifters Abdias liest – „hoffentlich folgen Fortsetzungen“. Es gibt Berichte vom Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung 2016 und von den Kulturellen Förderpreisen 2016 der Sudetendeutschen Landsmannschaft (ich selbst empfehle speziell Stefan Kleins Introduction to Microeconomics), beklemmende Prosa von Johano Strasser (Nachtwind) und einen Nachruf auf Diether Domes (1939–2016) von Hansjürgen Gartner, der in diesem Heft außerdem Moritz Baumgartl empfiehlt. Als Ort der Vermittlung stellt diesmal Wolfgang Schwarz das Bohemicum Regensburg-Passau vor. Im Forum der Übersetzer kommt unter anderem Milena Fucimanová zu Wort, übersetzt hat die Gedichte Reiner Kunze. Wer mehr davon möchte: Schmerzstrauch. Poetische prosa und gedichte ist mittlerweile in 700 nummerierten und signierten Exemplaren bei der Edition Toni Pongratz erschienen (Nr. 62 im Verlagsprogramm).